Höhepunkte Westkanadas

Nach diversen Reisen durch die USA und einer Traumhaften Reise nach Australien stand in diesem Jahr Kanada´s Westen auf unserer Wunschliste.
Gut vorbereitet und Top beraten von unserem Reisebüro ging es am 17. Juni 2018 ab Frankfurt mit der Lufthansa per Jumbo nonstop nach Vancouver, wo wir nur ca. 1 Stunde später als in Deutschland abgeflogen, landeten (Zeitverschiebung -9 Stunden). Mietwagen am Flughafen übernommen (SUV von Nissan), Gepäck rein und ab in die Downtown Vancouver in unser erstes Hotel. Der erste Eindruck von der Downtown (Nord-Vancouver) ist gewaltig, Hochhäuser aus Glas und Beton soweit das Auge reicht und viel Wasser drumherum. Die Stadt haben wir zu Fuß entdeckt und erobert, dazu mehr noch am Ende der Reise.

Etappe 1: Vancouver - Vancouver Island, Victoria (2 Nächte)

Mit der Fähre ging es rüber auf die Insel Vancouver Island ins wunderschöne Victoria mit seinen sehr englisch geprägten Häusern und Gärten. Wie in Vancouver gibt es auch dort eine große und schöne Wasserfront mit einem bunten Treiben von Booten, Schiffen und Wasserflugzeugen. Victoria hat außer schönen Häusern eine kleine Chinatown, eine kleine Marktstadt und viele tolle Parks zu bieten. Aus unserer Sicht war das die gemütlichste und schönste Stadt auf unserer Reise.

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Etappe 2: Victoria - Parksville (2 Nächte)

Auf der Fahrt nach Parksville haben wir einen Stopp an Butcharts Garden eingelegt. Ein ehemaliges Zementwerk bzw. die Abbaugrube der Rohmaterialien wurde von dem Betreiber des Werkes umgebaut in einen der schönsten Gärten und Parks, die wir je gesehen haben. Englisch korrekt und genau in der Anlage, sehr phantasievoll und mit über 900 Blumen- und Pflanzenarten bestückt präsentierte sich der Garten zu der Jahreszeit in einer wahren Blütenpracht. Parksville entpuppte sich als typische kanadische Mittelstadt mit einem schönen Pazifik-Strand. Viele Besucher verbringen dort ihre Sommer und sind älteren Datums. Durch den Ort läuft seelenruhig manches Rotwild und frisst sich durch die Wiesen und Gärten. Die Umgebung von Parksville hat mehrere tolle Provincial Naturparks mit Wasserfällen und wilden Flüssen (Englishman Riverfalls, Little Qualicum Falls). 

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Etappe 3: Parksville - Whistler (2 Nächte)

Von Parksville ging es wieder mit der Fähre zurück aufs Festland (wobei wir auch einige Rückenflossen von Orcas vom Schiff aus sehen konnten, leider wurden die armen Tiere von ca. 50 Booten mit Whale Watchern verfolgt). Nach dem beschaulichen Parksville war die Ankunft in Whistler fast ein Kulturschock. Überall wimmelte es in den Straßen von Mountainbike Fahrern, Skiläufern und Snowbordern (Ende Juni !!). Whistler ist eigentlich ein Wintersportort, war sogar olympisch. Die Pisten und Liftanlagen nutzt man im Sommer zum Downhill Mountainbiken, Skifahren ist aber auf den Gletschern durchaus auch noch möglich. Landschaftlich liegt Whistler wunderschön zwischen hohen Bergen und einem schönen und überschaubaren See. Unser Hotel, das Christal Palace, hatte eine Sportsbar, in der sich junge Leute trafen, um Life Musik zu machen., Da störten selbst die vielen großen Bildschirme nicht, auf denen jeweils unterschiedliche Sportarten gezeigt wurden. Schöne Radwege und Wanderwege runden das sportliche Angebot von Whistler perfekt ab.

Etappe 4: Whistler - 100 Mile House (1 Nacht)

Auf dieser Etappe war sicherlich der Weg das Ziel. Nach einer tollen und sehenswerten Fahrt durch die Berge mit immer wieder neuen Perspektiven und Ausblicken kamen wir der Kleinstadt 100 Mile House in unserem Hotel 108 Mile Ranch an. Die Stadt selbst hat nicht viel zu bieten, aber im Umfeld kann man in einer sehr schönen Landschaft golfen, angeln, reiten, Radfahren, Kanufahren oder wandern. Zu beachten ist allerdings, dass ab hier das Land beginnt, in dem die Mücken wohnen. Ein Mückenschutz Spray sollte also immer dabei sein. 

Etappe 5: 100 Mile House - Clearwater (2 Nächte)

Wenn jemand Wasserfälle liebt, ist Clearwater mit am Rande des Wells Gray Provincial Parks ein absolutes Muss. Der kleine Ort liegt idyllisch inmitten von Bergen und einer schönen Landschaft. In dem Wells Gray Provincial Park gibt es diverse Wasserfälle und Seen, zu denen sich eine Wanderung von den relativ nahe gelegenen Parkplätzen lohnt. Die Spahat Creek Falls, die Moul Falls haben wir am ersten Tag, die Helmcken Falls, den Clearwater Lake (Anfahrt über eine 20 Km lange Schotterpiste, hat man auch nicht alle Tage 😊) und Dawson Falls am zweiten Tag besucht. Sehr beeindruckendes Naturschauspiel. Hier sind uns auf den Wanderwegen auch die ersten Leute mit einer „Bear Bell“  oder mit einem laufenden kleinen Radio entgegengekommen, um evtl. herumlaufende Bären zu warnen.

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Etappe 6: Clearwater - Jasper (2 Nächte)

Nach dem schon sehr imponierenden Wells Gray Provincial Park ging es weiter in die Nationalparks und Rocky Mountains. Das sollte sicherlich einer Höhepunkte der Reise werden und er wurde es auch. Kurz vor Jasper ging es nach einer bis dorthin schon tollen Fahrt durch die Berge entlang von Flüssen und vielen Seen  in den Nationalpark. Jasper war unser erstes Ziel in den Rocky Mountains. Es erwartete uns eine wuselige kleine Stadt mit schon etwas mehr Touristen, als wir bis dahin getroffen haben. Viele Wanderer, Kanufahrer oder Golfer machen hier Station, um ihrer Leidenschaft nachzugehen. Jasper liegt in dem Bundesstaat Alberta und hat gegenüber British Columbia 1 Stunde Zeitverschiebung (-8 Stunden zu Deutschland). Wir haben Wanderungen um die beiden Seen Anette und Edith unternommen, die trotz ihrer traumhaften Lage nur wenig Leute an ihren Ufern sehen. Eine wunderschöne Wanderung durch den Maligne Canyon rundete den Besuch in Jasper ab. Rund um Jasper haben wir auch die ersten wilden Tiere gesehen, Schwarzbären, kanadische Elche und Bergziegen. Der Schwarzbär saß tatsächlich am Straßenrand. Leider standen gleich ca. 20 Autos drumherum, aus denen die Leute trotz allgegenwärtiger Warnung fotografierten und filmten und sich den Tieren bis auf 10m näherten. 

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Etappe 7: Jasper - Banff (2 Nächte)

Jetzt ging es mit der Bergwelt erst richtig los. Die Fahrt von Jasper in den Banff Nationalpark über den Icefields Parkway mit der ersten Station Lake Louise war ein unvergessliches Erlebnis. Der Highway AB-93 gilt nicht zu Unrecht als eine der schönsten Fernstraßen der Welt.  Langgezogene Steigungen, lange Abfahrten und hinter jeder Kurve ein anderes Bergpanorama. Das an sich ist schon grandios. Dann aber die Gletscher, die Schluchten und einige Seen längs der Straße – einmalig schön. Das weiterhin Besondere an den Rocky Mountains ist, dass man hinter jeder Biegung Berge anders sieht. Mal sehen die Berge aus wie Alpengipfel, mal wie die Dolomiten, dann wieder wie der Tafelberg in Südafrika. Mal machen Felswände einen zerklüfteten Eindruck, dann wirken sie wieder wie glattgeschliffen. Banff ist ein typischer Touristenort, in dem sich Asiaten, Inder und Europäer begegnen. Kanadier gibt es wahrscheinlich nicht so viele dort.  Der Ort liegt sehr schön inmitten einer wunderbaren Bergwelt und bietet einiges an Wintersportmöglichkeiten im näheren und weiteren Umfeld. Da muss man schon mal 100 Km Anfahrtsweg zu einem Skigebiet in Kauf nehmen, obwohl man in einem Wintersportort ist. Kanada eben. Mitte durch den Ort geht die Transkanadische Eisenbahn. 3 Mal pro Nacht mit jeweils 2 mal Tuten an den 5 Bahnübergängen hauen alle Touristen aus den Betten. Die Züge in Kanada sind nicht nur sehr lang sondern die Signalhörner auch außerordentlich laut. Trotzdem ist Banff einen Besuch wert. Wir kamen am 2. Tag unseres Aufenthalts in den Genuss eine Umzugs anlässlich des kanadischen Nationalfeiertags Happy Kanada, der je nach Gemeinde vom 1.-4. Juli jeweils an einem Tag gefeiert werden kann. Da die Kanadier Umzüge lieben haben sich alle Menschen jeweils in Gruppen versammelt, die etwas gemeinsam haben oder etwas vorführen wollten. Hat Spaß gemacht, zuzuschauen.

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Etappe 8: Banff - Revelstoke (1 Nacht)

Auch hier war der Weg wieder das Ziel, weil Revelstoke als Ort sehr wenig zu bieten hatte und zudem an Tag alle Geschäfte geschlossen hatte, weil Revelstoke an dem Tag seinen Happy Kanada Day feierte. Die Landschaft drumherum sieht ganz nett aus, bietet Skimöglichkeiten und Mountainbike Wege. Leider tat das Wetter an dem Tag sein Übriges, um den tristen Eindruck der Stadt abzurunden.

Etappe 9: Revelstoke - Pentington (2 Nächte)

Auf diesem Abschnitt der Reise wurden die Berge langsam etwas niedriger und wir kamen tatsächlich durch 2 größere Städte. Nach Vernon kamen wir an den Okanagan Lake, an dessen Ufer wir fast 100 Km entlang fuhren. Beiderseits der Strasse tauchten immer mehr Verkaufsstellen für einheimisches Obst und Wein auf. Wunderbares Obst (Kirschen, Nektarinen, Äpfel u.v.m. ) wurden angeboten. Angebaut werden diese rund um den riesigen See in Weinbergen und Obstplantagen. Den Wein (weiß) haben wir zum Essen probiert und waren überrascht, wie gut er schmeckte. Kanada haben wir nun nicht gerade mit Weinanbau in Verbindung gebracht. Pentington liegt am Südzipfel des Okanagan Lakes und ist ein beschaulicher Ferienort mit vielfältigen Wassersportmöglichkeiten und Radtouren. Einfach ein Ort um abzuschalten und die Seele baumeln zu lassen.  Ein lohnenswerter Zwischenstopp auf der tollen Rundreise.

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Etappe 10: Pentington - Vancouver
(Ende der offiziellen Rundreise, wir haben noch 4 Tage Aufenthalt in Vancouver drangehängt)

Aus Pentington abzureisen fiel uns etwas schwerer, weil jetzt die letzte Etappe der schönen Reise bevorstand. Wieder ging es durch die Berge mit wunderschönen Aussichten auf endlose Wälder und Hügel. Ein Highlight der Fahrt war die Durchfahrt durch den Glacier Nationalpark mit seinen hohen Bergen und Gletschern.  Die ganzen Fahrten durch das Land waren wunderschön und ein tolles Erlebnis. Nach ca. 4,5 Stunden Fahrt kamen wir wieder in Vancouver an. Unser Hotel lag ca. 100 m vom Strand entfernt so dass wir die letzten Tage am Wasser genießen konnten. Wir haben die 4 zusätzlichen Tage genutzt, um Vancouver näher zu erkunden. Die Markthallen auf Granville Island, das Entwicklungsmuseum, das Aquarium, die tollen Parks und die gesamte „Waterfront“ rund um die Downtown waren einige der Highlights. Unser Hotel bot in der Sportsbar abends ein abwechslungsreiches Programm mit Live Musik und gutem Essen. Die 4 Tage waren genau richtig, um noch einmal etwas abzuschalten und die wunderschöne Reise zu verarbeiten.

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Fazit und Zusammenfassung:

Kanada ist ein Land welches einen durch seine Größe erst einmal umhaut. Landschaftlich einzigartig. Die Kanadier sind super entspannt, freundlich und hilfsbereit. Autofahren ist einfach, weil jeder Rücksicht nimmt. Das Essen ist eigentlich überall gut und nicht überteuert, das Bier kann man auch gut trinken, fast jede Region hat ein Bier zu bieten, welches dort gebraut wird. Die Hotels waren vorgebucht und hatten typischen amerikanischen Standard. Die Fernstraßen sind gut ausgebaut und im Verhältnis zu unserer Verkehrsdichte in NRW nur wenig befahren, so dass man auch ohne Autobahnen gut vorankommt. Rastplätze und Toiletten sind auch genug vorhanden. Sogar auf jeder Herrentoilette ist ein Baby Wickeltisch. Hier hat Deutschland einen erheblichen Nachholbedarf. Die Städte sind ziemlich laut, was dem nicht vorhandenen TÜV zu verdanken ist. Alle Harleys haben gefühlt keinen Schalldämpfer, riesige Pick Ups haben Ofenrohr dicke Auspuffanlagen ohne jede Schalldämmung. Wenn die nachts durch die Häuserschluchten knattern ist es egal, ob Fenster auf oder zu sind. Die Einscheiben Verglasungen halten eh keinen Krach draußen. Aber: man gewöhnt sich daran. Das hat einer supertollen Reise keinen Abbruch getan.

An dieser Stelle noch einmal vielen Dank von uns allen an das Team (insbesondere Herrn Yavuz) der G & S Touristic für die super gute Vorbereitung und auch die Unterstützung während der Reise. Unsere nächste Station wird voraussichtlich Kanadas Ostküste. Gebucht wird sicher wieder über das Dattelner Unternehmen G & S.